Mikronährstoffe für Longevity: 10 gesunde Jahre gewinnen
Die Longevity-Forschung zeigt: Ein gesundes, langes Leben ist kein Zufall, sondern auch das Ergebnis gezielter Zellversorgung. Indem wir diese optimieren, lassen sich nicht nur mehr gesunde Jahre gewinnen, sondern auch die Lebensqualität bis ins Alter hochhalten. Wir zeigen Ihnen, wie es gelingt.

Inhaltsverzeichnis
Mit dem Alter schwindet die Zellfunktion
Ein schwächeres Immunsystem, ständige Müdigkeit und schlechter Schlaf – spätestens ab der Lebensmitte spüren viele die Veränderungen des Körpers. Das ist kein Zufall, denn mit dem Alter kommt es zu Veränderungen der biochemischen Abläufe in unseren Zellen. Der Körper verliert so ein Stück seiner Reparatur- und Regenerationsfähigkeit, die Zellfunktion lässt nach und wir werden anfälliger für Krankheiten.
Mit steigendem Alter:
altern die Stammzellen, was mit einer verminderten Regenerationsfähigkeit unserer Organsysteme einhergeht.
lassen Reparaturprozesse nach, Schäden in den Zellen häufen sich an.
verändert sich das Epigenom. Gene, die normalerweise stumm bleiben sollten, werden plötzlich aktiv und gleichzeitig können Tumorsuppressorgene, die uns vor Krebs schützen, ausgeschaltet werden.
lassen Autophagie-Prozesse, unsere zelleigenen Reparatur- und Recyclingsysteme, nach. Die Zellen verlieren einen großen Schutzmechanismus und es kann zu einer Anhäufung von geschädigten und nicht funktionsfähigen Proteinen kommen, ein Merkmal vieler altersbedingter neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson.
steigt die Zahl chronischer Entzündungen, was langfristig zu Gefäß- und Gewebeschädigungen führt.
Der Zustand unserer Zellen entscheidet allein darüber, wie gesund wir bleiben und auch wie lange wir leben. Wenn wir die Zellprozesse gut unterstützen und damit möglichst lange jung halten, können wir unsere biologische Uhr langsamer ticken lassen, teilweise sogar zurückdrehen.
Chronologisches vs. biologisches Alter
Das Alter in unserem Ausweis sagt wenig über den Zustand unseres Körpers. Denn wer gesund lebt, weist gesündere Zellen und Gewebe auf als Gleichalterige, die sich nährstoffarm ernähren und kaum bewegen. Daher wird zwischen dem chronologischen Alter und dem biologischen Alter, also dem tatsächlichen Zustand des Körpers, unterschieden. Während das chronologische Alter Jahr für Jahr steigt, kann das biologische Alter mit Lebensstilveränderungen beeinflusst und so die Schere zwischen dem biologischen und tatsächlichen Alter auseinandergezogen werden.
Longevity-Forschung: Bis zu 24 Jahre länger leben ist möglich
Wer einen gesunden Lebensstil pflegt, unterstützt seine Zellgesundheit und kann viele gesunde Jahre gewinnen. Eine aktuelle Studie1 aus den USA mit über 700.000 Teilnehmern im Alter von 40 bis 99 Jahre zeigt, dass sich die Lebenserwartung durch gesunde Gewohnheiten wie Ernährung, Aktivität und ein gesundes Gewicht um mehr als 20 Jahre erhöhen lässt. 40-jährige Männer können mit einem gesunden Lebensstil im Durchschnitt 23,7 Jahre länger gesund leben als Männer, die nicht auf eine gesunde Lebensweise achten. Bei Frauen beträgt der Unterschied 22,6 Jahre. Doch wie sehen solch gesunde Gewohnheiten aus?
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Je besser wir die Zellen unterstützen, desto höher sind die Chancen für ein langes, vitales Leben. Besonders die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Diese liefert die wichtigsten Nährstoffe für die Zellen und kann sogar Einfluss auf die Genexpression nehmen. Bestimmte Nahrungsinhaltsstoffe, darunter Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe, regulieren epigenetische Prozesse und bestimmen so, welche Gene aktiv sind. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf Zellteilung, Entzündungsreaktionen und die Reparatur von Zellschäden.
Mehr Energie & Zellschutz: Longevity mit Mikronährstoffen
Mikronährstoffe unterstützen als Co-Faktoren die ATP-Bildung und den Energiestoffwechsel in den Zellen. Dazu zählen z. B. Vitamin E, Selen, Vitamin B2 und B12 sowie Vitamin C. Die Mikronährstoffe Zink, Selen, Kupfer, Vitamin C und E sind zudem wichtige Antioxidantien, die die Mitochondrien vor Schäden durch freie Radikale schützen. Eine mikronährstoffreiche Ernährung unterstützt so die Funktion der Mitochondrien und Zellen optimal.
Zellschutz aktivieren: NRF-2 als epigenetischer Regulator entdeckt
Besonders im Fokus der Forschung steht auch der Transkriptionsfaktor NRF2, der die Expression von über 500 Genen steuert, die u.a. essenziell sind für die Reduktion von oxidativem und nitrosativem Stress sowie stillen Entzündungen. Desweitern ist NRF-2 dafür bekannt, vor mitochondrialer Dysfunktion, Autoimmunerkrankungen, Neurodegeneration und Gefäßschäden zu schützen.2 Durch gezielte Ernährung können NRF2 und seine Schutzmechanismen aktiviert werden:
Karotinoide aus Möhren und Süßkartoffeln
Anthocyane aus Beeren
Allium aus Knoblauch und Zwiebeln
Sulforaphan aus Brokkoli
Polyphenole aus Grünem Tee
Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl
Granatapfel
Mariendistel
Mikronährstoffe steuern Epigenetik
DNA-Methylierung ist ein wichtiger Prozess, bei dem chemische Gruppen (Methylgruppen) an einzelne Basen der DNA gehängt werden. Diese Veränderung beeinflusst, ob Gene aktiviert oder deaktiviert werden und nimmt damit direkt Einfluss auf Alterung, Krankheitsentwicklung und Zellfunktion. Mit zunehmendem Alter verändert sich allerdings das Methylierungsmuster. Viele Gene, die mit Zellreparatur, Immunabwehr und Stoffwechselregulation zu tun haben, werden in älteren Zellen weniger aktiv.
Folsäure, Vitamin B6, Vitamin B12 sowie Zink spielen eine zentrale Rolle im Methylierungs-Stoffwechsel.
Polyphenole und andere sekundäre Pflanzenstoffe können ebenfalls Methylierungsmuster beeinflussen.
Die B-Vitamine Biotin, Riboflavin, Niacin und Pantothensäure beeinflussen die Aktivität verschiedener Enzyme, die Histon-Modifikationen regulieren, wodurch die Genexpression beeinflusst wird.3
Das bedeutet in der Praxis: Eine ausgewogene Ernährung und gute Mikronährstoff-Versorgung kann helfen, Methylierungsmuster zu optimieren und gesundes Altern zu fördern.
Entzündungsaltern bekämpfen: Anti-entzündliche Ernährung
Bekannt ist mittlerweile auch, dass wir über unsere Nahrung unserem Körper wichtige Antioxidantien liefern können, die ihn bei der Bekämpfung von Entzündungen und oxidativem Stress in den Zellen unterstützen. Entzündungen lodern in uns allen – und gerade mit steigendem Alter werden mehr proinflammatorische Botenstoffe (Interleukin-6, Prostaglandin E2, Interferon-gamma, TNF-alpha) ausgeschüttet. Diese steigende Entzündungslast, auch Inflammaging („Entzündungsaltern“) genannt, lässt nicht nur unsere Zellen schneller altern und schädigt Organe, sondern wird auch mit der Entstehung diverser Krankheiten (Diabetes mellitus, Osteoporose, Alzheimer, Krebs etc.) in Verbindung gebracht.
Unser stärkster Hebel, dem Entzündungsaltern zu begegnen, ist die Ernährung. Das Essen vor allem von Fleisch, Wurstwaren und Zuckerhaltigem ist mit einem Anstieg von Entzündungen verbunden. Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Kräuter, Samen und Hülsenfrüchte sind reich an Mikronährstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen, von denen viele eine antientzündliche und antikanzerogene Wirkung haben.
Achten Sie auf folgende Nährstoffe:
Mikronährstoffe
Ballaststoffe
Sekundäre Pflanzenstoffe
Omega-3-Fettsäuren
Eiweiß
Fazit: Zeit, etwas zu verändern
Die Longevity-Forschung zeigt: Mit einer pflanzen- und mikronährstoffreichen Ernährung haben wir einen starken Hebel für ein langes Leben selbst in der Hand. Nährstoffe bilden die Grundlage für eine gute Versorgung der Zellen und gesunde Zellen sind unsere Lebensgarantie. Starten Sie damit, mehr pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte in Ihren Alltag zu integrieren, um Ihr internes Verjüngungsprogramm zu aktivieren.
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- 1)
Nguyen XT et al.: Million Veteran Program. Impact of 8 lifestyle factors on mortality and life expectancy among United States veterans: The Million Veteran Program. Am J Clin Nutr. 2024
2)Barring R., Gröber U.: Der Genius von NRF2. OM – Zs. f. Orthomol. 2022; 20:38–42
3)Delage B, Dashwood RH: Dietary manipulation of histone structure and function. Annual review of nutrition. 2008; 28: 347–366. Kirkland JB. Niacin status impacts chromatin structure. J Nutr. 2009 Dec;139(12):2397–401.