Immune Resilienz – Wie ein starkes Immunsystem das Altern bremst
Warum altern mache Menschen schneller als andere – und warum bleiben manche bis ins hohe Alter fit, während andere früh von Krankheiten betroffen sind? Eine aktuelle Studie im Fachjournal Aging Cell liefert eine überraschende Antwort: Wer auf seine Immunstärke achtet, lebt länger und gesünder.
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Inhaltsverzeichnis
Bestimmt unser Immunsystem wie schnell wir altern?
Unsere Immunzellen entscheiden mit darüber, wie schnell wir altern und wie viele Jahre wir leben. So lautet das Ergebenis einer aktuelle Studie im Fachjournal Aging Cell,1. Die sogenannte „immune Resilienz“ – also die Widerstandskraft des Immunsystems – spielt eine entscheidende Rolle für ein gesundes und langes Leben.
Klarer Zusammenhang zwischen Immunprofil und Langlebigkeit
Wissenschaftler analysierten dafür die Gesundheitsdaten von über 17.500 Menschen im Alter zwischen 40 und 70 Jahren. Dabei nutzten sie moderne Multi-Omics-Methoden, um tief in die biologischen Abläufe auf Zellebene zu blicken und ein umfassendes Bild zu erhalten. Das Ergebnis: Menschen mit einer besonders robusten Immunabwehr hatten ein 60 Prozent geringeres Sterberisiko, reagierten besser auf Impfungen und zeigten ein auffallend jugendliches Immunprofil – unabhängig vom tatsächlichen Alter.
Was bedeutet „immune Resilienz“ genau?
Im Kern beschreibt immune Resilienz die Fähigkeit des Körpers, das Gleichgewicht des Immunsystems auch unter Belastung zu bewahren, etwa bei Infekten, Stress oder altersbedingten Veränderungen. Verfügen wir über eine hohe immune Resilienz, können wir altersbedingten Prozessen wie Entzündungen, Zellschäden und Immunalterung entgegentreten.
Die besten Jahre, um vorzubeugen
Die Erkenntnisse markieren einen Paradigmenwechsel: Statt sich nur auf das Bekämpfen von Krankheiten zu konzentrieren, rückt nun die gezielte Stärkung der Immunbalance in den Mittelpunkt – mit dem Ziel, altersbedingte Prozesse zu verlangsamen und gesunde Lebensjahre zu verlängern. Die Lebensmitte, also die Jahre zwischen 40 und 70 – erweist sich dabei als besonders kritisches Zeitfenster für präventive Maßnahmen.
Fazit: Die Bedeutung für uns – und was wir schon heute tun können
Wer seine immune Resilienz stärkt, hat gute Chancen, nicht nur länger zu leben, sondern auch gesünder. Es ist nie zu spät, damit anzufangen. Eine starke immune Resilienz schützt uns nicht nur vor Infekten, sondern auch vor stillen Entzündungen, die Alterung, Herz-Kreislauferkrankungen und Demenz begünstigen können.
3 Dinge, die Sie jetzt tun können
Mikronährstoffe gezielt mitdenken: Unser Immunsystem ist auf eine feine Abstimmung vieler Vitamine und Spurenelemente angewiesen, von Vitamin D und Zink bis zu Selen. Achten Sie darauf zu jeder Mahlzeit, frische, unverarbeitete Lebensmittel auf den Teller zu bringen, also z. B. Gemüse, Beeren, Nüssen und fermentierten Lebensmittel.
Soziale Verbindungen pflegen: Studien zeigen: Menschen mit stabilen, herzlichen Beziehungen haben ein aktiveres Immunsystem. Ob regelmäßige Gespräche mit Freunden, neue Gruppenaktivitäten oder ein Ehrenamt – soziale Nähe wirkt stärker als viele annehmen.
Den Tag mit Sinn füllen: Ob ein kleines Gartenprojekt, kreatives Schreiben oder das Erlernen einer neuen Fähigkeit – wer seinem Alltag Struktur und Bedeutung gibt, stärkt nachweislich die physische und psychische Widerstandskraft.
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Manoharan MS et al.: The 15-Year Survival Advantage: Immune Resilience as a Salutogenic Force in Healthy Aging. Aging Cell. 2025 Apr 23:e70063. doi: 10.1111/acel.70063. Epub ahead of print. PMID: 40264357.